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6 Sept 2014

Tag 10: Patsch - Merano

Wenn mich Heute jemand auf Österreich ansprechen würde, so wäre meine Antwort: ja, schön iss es im Tirol und über den Brennerpass bini mal mit dem Radl drüber braust, mit Sack und Pack, hei wor des a Wadntanz, jo das waren noch Zeiten.... U.s.w.
Ja aber den Brenner musste verdient werden. Es war nicht steil aber auf halbem Weg setzte der Regen ein.
Oben auf der Passhöhe dann die große Versuchung. Ein outoor-bekleidungs outlet nach dem anderen. Einer hatte sogar Totalausverkauf. Eieiei... ein paar radhosen mussten es dann doch sein (15 EUR) aber es hätte auch noch zig andere Sachen zum halben oder geringeren Preis und der Verkäufer war gut! Ich riss mich los... schwer...
Der Brennerpass war also der erste nennenswerte Pass auf dieser Reise. Ja und wo es ein Pass gibt, gibt's oft noch mehr dergleichen. Am Nachmittag peilte ich den Jaufenpass an. Nach meinen Karten dachte ich bis so auf 1700 sollte ich noch hochmögen heute. Irgendwie setzte sich "in einem Zug" in meinem Kopf fest. Damit war auch nicht die Kippe sondern die Fahrt hinauf gemeint, hochpedalen ohne absetzen. Die Wendekurven waren nummeriert nur wusste ich nicht wieviele noch kommen wurden. Zwei Stunden später, nach Nummer 10, erreichte ich die Passhöhe. Es waren 2100 m ü.M. Ich stieg vom Rad, schrie in das andere Tal hinunter (sehr zur Verwunderung der Motorradfahrer) ging auf wackligen Beinen an die Bar des Wirtshauses, bestellte ein grosses Hanenburger und einen Kurzen (Grappa) und fühlte alsbald die Lebensgeister zurückkehren.
Ich kam etwas später mit einem Münchner und seinem Zürcher Freund ins Gespräch. Wir schwatzen über die Region,  Dialekt und darüber, dass die Schweiz mit dem Südtirol liebäugelt. Sie überließen mir ein paar Früchte welche sie von Merano mitgebracht hatten. Sehr lecker. Im Gegensatz zu den 10 Grad hier oben war es im Tal über zwanzig und es ist alles voll von Obst Plantagen. Nach dem Abschied zog ich die Vollmontur an und jagte einen BMW Z3 ins Tal. Auf der kurvigen Strecke war es kein Problem zu folgen, im Gegenteil. Und ich sah des Fahrers blick im Rückspiegel, oh ja. "Ist der immer noch da" hörte ich ihn denken.
Merano ist ein Städtchen mit so viel Charme, dass es kaum zum aushalten ist. Dementsprechend war es auch ein wenig überloffen, alle Betten in der Jugendherberge besetzt, der Zeltplatz überbelegt und ich liess mir auch sagen dass die meisten Hotelzimmer ausgebucht waren. Also schleppte ich much zu einem Zeltplatz etwas ausserhalb, genoss wiedermal eine richtige Dusche und konnte Wäsche waschen.
Ein Hammer Tag.